Das Gasthaus Thurner



Station 1
Standort: Thurner 1
www.thurner-wirtshaus.de »

Jahrhunderte hindurch ist der Thurner einer der wichtigsten Pässe, die eine Verbindung der Rheinebene über die Höhen des Schwarzwaldes mit Schwaben herstellt. Die Herberge »Turner« ist seit Anfang des 15. Jahrhunderts in den alten Schriften festgehalten und die Wirte sind seit dem 16. Jahrhundert namentlich bekannt. 1112 wird die Region Thurner erstmals im Rotulus Sanpetrinus erwähnt.

1431
Peter Turner ist in einer Urkunde des Klosters Sankt Märgen als „wirt aus dem schwarzwalde“ verzeichnet.

1502
ist die Witwe von Michel Schoch Eigentümerin des Seßgutes Thurner und Wirtin des Gasthauses. Hans Walch ist später als Wirt genannt.   

1522
Michel Schunhart wird in einer Urkunde des Klosters Sankt Clara in Villingen erwähnt, Yrmler Werlin noch im selben Jahr.

In der Zeit von 1543 bis 1665 ist ein reger Wechsel der Eigentümer zu verzeichnen. 

1543
Jakob Goldschmidt, 1545 Enophea Heningerin, 1552 wird sie als »Enophea Heningerin ab der Sumerow Ulrichen Webers des wirts frow« genannt. 1571 Ulrichen Weber, 1589 Hans Weber, 1657 Adam Bürkle. Im Dreißigjährigen Krieg wird das Gut stark beschädigt. 1665 kauft Thoma Woller das Gut.

1670
kauft Josef Rombach »das ganze liegende Gut« für 2.148 Gulden. 1694 ist Johann Tränkle Wirt auf dem Thurner. Vier Generationen hindurch sind das Gasthaus und das Hofgut nun im Besitz der Familien Rombach. 1713 Andreas Rombach »ein zuverlässiger und kluger Mann« 1746 Johann Rombach, 1780 Katharina Rombach (geborene Kreutz). Sie ist 62 Jahre alt und eine tatkräftig und fleißige Wirtin. 1784 Georg Rombach. 1804 brennt das Gasthaus durch Blitzschlag bis auf die Grundmauern nieder. Georg Rombach baut die Gastwirtschaft wieder neu auf. 1811 übernimmt sein Sohn Johann Rombach. 

1833
wird Lorenz Schweizer Wirt durch Einheirat. Seine Misswirtschaft führt zu einem dramatischen Niedergang des Hofgutes und der Gastwirtschaft. Wegen der hohen Schulden von 5.339 Gulden muss er 1844 das ganze Hofgut und Gasthaus verkaufen.    

1844
kauft Lorenz Hummel, Uhrenhändler für 11.700 Gulden das Gasthaus Thurner und das Hofgut. Beim Brunnengraben stürzt der Schacht zusammen und er wird von den Erdmassen begraben. Auf seinem Grabstein steht, dass er sich sein eigenes Grab geschaufelt habe.

1849
heiratet Donatus Kern die Hofwitwe Magdalena Rombach.  

1867
kauft Lukas Herrmann das Gut. Seine Ehefrau Klementine ist weit über die Region hinaus bekannt als fleißige und tüchtige Wirtin. 1890 brennen das Wirtschafts- und Hofgebäude durch einen Blitzschlag nieder. Beim Wiederaufbau entstehen die heutigen Gebäude. 

1898
sind der Herzog Friedrich von Baden mit Gattin Gäste im Gasthaus Thurner.


1899

wird die erste Telefonstation im Gasthaus für Teile von Breitnau und Sankt Märgen eingerichtet. Die
Telefonnummer für das Gasthaus ist die Nummer 10.


1903
Robert Herrmann; er heiratet 1904 Frieda Maria Dilger (geboren 1887 in London). In den alten Gästebüchern aus den Jahren 1898–1920 sind Gäste aus der ganzen Welt eingetragen. 


1929

Hubert Herrmann (geboren 1907), 1976 Helmut Herrmann, 2010 Antonia Herrmann. Die Familien Herrmann sind seit 1867 Wirte auf dem Thurner. 

2014
übernimmt die neu gegründete Thurner Wirtshaus GmbH das Haus, welches im August 2015 vollständig renoviert, saniert, neu gestaltet und wiedereröffnet wird. Die Thurner Wirtshaus GmbH wurde von Freunden des Schwarzwaldes und der Breitnauer Jugendhilfeeinrichtung Timeout gGmbH gegründet.



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