Stielerhäusle
Edmund Husserl, Philosoph



Station 2
Standort: Kirchplatz

1929
Von Professor für Philosophie und Erziehungswissenschaft Dr. Georg Stieler und seiner Ehefrau Martina, geborene Temming erbaut. Als Architekt kann der aus Berlin stammende Bauhausschüler Hans-Georg Knoblauch gewonnen werden.

Am 1. Januar 1930 schreibt Georg Stieler: »Das Wohnen in einem Holzhaus mit riesigem Kachelofen ist etwas so besonderes, so ungewohnt behaglich…, dass man sagen kann: gesegnet der Mensch, der im Holze wohnt.«

Zu den vielen Gästen im Stielerhäusle gehört der seinerzeit sehr einflussreiche Philosoph Edmund Husserl. Mit besonderer Vorliebe weilt Husserl in Sankt Märgen. Vier längere und mehrere kürzere Aufenthalte belegen dies. In der wunderschönen Landschaft um Sankt Märgen findet er Ruhe und Entspannung und kann sich seiner Forschung widmen. Der katholische Dogmatiker Engelbert Krebs isr ebenfalls oft zu Gast im Stielerhäusle. Von letzterem wird das am südlichen Dorfrand gelegene Häuschen liebevoll »Nasentröpfle« genannt.


1931

Im Sommer weilt der befreundete Professor Edmund Husserl für mehrere Wochen im Stielerhäusle. Die Idee, einer phänomenologischen Philosophie und Wissenschaft sowie deren Bedeutung für die Menschheitskultur, steht im Mittelpunkt seiner Arbeit. Noch heute beeinflusst sein Denken die Philosophie nicht nur in Europa. Sein Schreibtisch mit Stuhl und Schrank erinnert bis in unsere Tage an sein Arbeiten hier in diesem Haus.

1959
Am 14. März stirbt Georg Stieler.

1968
Nach dem Tod der Mutter übernimmt die Tochter Märgen (nach dem von den Eltern vielgeliebten Ort benannt) das Anwesen.

2007
Im April wird das fast vollständig im Originalzustand erhaltene Gebäude unter Denkmalschutz gestellt.

2010
Am 30. Mai verstirbt Frau Dr. Märgen Stieler, nur neun Monate später ihr einziger Bruder Donatus. Beide finden im Grab ihrer Eltern auf dem Sankt Märgener Friedhof ihre letzte Ruhe.



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